19. Januar 2010

piratencredo.

wir sind empfindungspiraten! unsere beute ist fühlen, und fühlen allein

kommt, kameraden, yo-ho! wir durchsegeln das leben und rauben gefühle, so viel es nur geht!
im dickicht der großstadt, wir werden sie finden
mit geschärften sinnen und offenem herzen
pirschen heran
und dann

ZACK ZACK PENG PENG
ab in die schatzkammer damit!

wir sind empfindungspiraten! unsere beute ist fühlen, und fühlen allein

12. Januar 2010

zirp zirp, hmhm.

weißt du eigentlich, sagt der mond zu mir, wie viele gründe du hast, der glücklichste mensch der welt zu sein?

4. Januar 2010

erdantlitz. //vietnam

außenkorrespondentin miezi wagt ihre erste reise auf einen anderen kontinenten.
ihr debüt als flugzeugpassagier lässt sie eher kalt, doch als die stewardess ihr den capuccino verweigert, wird sie etwas fuchsig.



20 stunden später: die ankunft in vietnam ist ein kulturschock, vor allem für eine ungarische katze. als sie den stickigen terminal endlich verlässt, sprintet eine herde motorisierter panther an ihr vorbei und wirbelt mächtig staub auf. rüpel, hüstelt miez' verächtlich.




die empörung funkelt ihr noch aus den augen.

nach einigen stunden ist die anfängliche irritation allerdings einer gewissen bewunderung dieses fremdartigen treibens gewichen. noch nie hat die rote kosmopolitenkatze so viele eigenartige gerüche und geräusche wahrgenommen - jede minute erweitert ihren roten horizont.



auf dem markt von hanoi versucht sie, um eine melone zu feilschen. da "mau" im hiesigen verbalkolorit "farbe" bedeutet, ist das verkaufsgespräch jedoch von einigen missverständnissen geprägt.

auch als sie sich im anschluss bemüht, durch eine geste der kultursymbiose freunde zu finden und mit den ahnen einen kurzen plausch zu halten, wird sie bitter enttäuscht. entrüstet jagen drei ältere herren sie fort, da hilft auch kein entschuldigendes maunzen.



besser wird es erst, als sich die reisende in einen außenbezirk des hauptstadtmolochs begibt und einen steinbruch besucht. die füße schmutzig hat sie sich schon immer gerne gemacht, und die menschen hier sind freundlich und allürenlos.



spät am abend begibt die miez' sich schließlich wieder ins zentrum hanois, um den flieger nach hause zu erwischen. erneut begegnen ihr metallene raubkatzen, doch sie weiß nicht, ob es derselbe rudel ist, den sie schon am mittag gesehen hat.
noch während das flugzeug abhebt, kann sie das röhren und quietschen dieses stadtgewordenen kuriosums vernehmen.